Gutes Essen und sehr viel Wasser
Schon wieder länger nicht gebloggt. In den letzten zwei Wochen ist so einiges los gewesen.
Zunächst haben mich die werten Eltern für eine Weile besucht, an zwei Wochenenden, als Teil einer kleinen Reise durch den Osten Kanadas.
Zur selben Zeit fand das sog. "Summerlicious"-Festival statt, bei dem sehr edle Restaurants spezielle, günstige Menuangebote haben, um auch Normalverdiener in den Genuss eines ausgezeichneten Dreigängemenus kommen zu lassen. So waren wir ausgesprochen gut essen und verbrachten das erste Wochenende mit den (zugegeben spärlichen) Sehenswürdigkeiten Torontos.
Nach einer alltäglichen Arbeitswoche für mich und einer schönen Rundreise für meine Eltern, besuchten wir am zweiten Wochenende das Salsa Street Festival und vertrieben uns die Zeit in einem von Torontos riesigen Einkaufszentren. Dann mussten sie aber schon wieder heim fliegen und für mich kehrte wieder ein bischen Alltag ein, der aber immer wieder durch ein paar kulinarische Leckerbissen versüßt wurde, wie einem sehr guten koreanischen BBQ oder Mittagessen beim besten afrikanischen Restaurant der Stadt, was zeigt dass man in Nordamerika durchaus gut und vielfältig essen kann und nicht auf die omnipräsenten, unzähligen Fast-Food Ketten angewiesen ist.
Dieses Wochenende ging es dann zu neunt endlich zu den Niagara-Fällen an der Grenze zu den USA. Auf dem Weg dort hin machten wir einen kleinen Abstecher durch die malerische Weinbaugegend von Niagara-on-the-Lake inklusive hervorragenem Mittagessen in einem kleinen, altmodischen Restaurant im kleinen Ort.
Bei leider mäßigem Wetter gings dann weiter zur Niagara Falls Region. Im krassen Kontrast zum nahe gelegen on-the-Lake mit seinen Villen, Winzern und Obstplantagen ist das Gebiet um die weltbekannten Wasserfälle eine reine Touristenfalle. So gibt es das who-is-who der Hotelketten, zwei Casinos und zahlreiche Attraktionen über, hinter und unter den Fällen.
Die amerikanischen Fälle, "Brautschleier" genannt, sind auf Grund der kleineren Größe und Form nicht so spektakulär im Vergleich zu den bekannteren "Hufeisen"-Fällen auf der kanadischen Seite. Trotz der relativ geringen Höhe (52m) können letztere allein wegen der ungeheuren Wassermassen beeindrucken. Je nach Jahreszeit und Stromproduktion durch nahe gelegene Wasserkraftwerke, geht pro Sekunde(!) in etwa der doppelte Rheindurchfluss über die rund 800m lange, gebogene Kante.
Wir nahmen die Möglichkeit wahr an einer Bootstour, sehr treffend "Maid of the Mist" genannt, nahe an den Fuß der beiden Fälle teilzunehmen. Als wir mit Regenponchos ausgestattet in die Gischtwolke in der Mitte des Hufeisens fahren, wirken die Fälle aus dieser Perspektive ungleich bedrohlicher und imposanter.
Nach einem leckeren Essen und einem kurzen Besuch eines der beiden Casinos schlossen wir unseren Ausflug mit einem letzten Blick auf die bunt beleuchteten Wasserfälle ab.
Ein sehr empfehlenswerter Ausflug den jeder Amerika-Tourist zumindest einmal im Leben machen sollte, wenn man in der Region ist!
Und in ein paar Wochen steht schon der nächste Trip in die Natur bevor, nämlich in einen der zahlreichen Nationalparks inklusive Camping, Kanufahren und hoffentlich wenig Bekanntschaft mit Schwarzbären.