Eis, Wasser und goldene Bäume

  • Posted on: 29 September 2008
  • By: hurz

Mitlerweile bin ich wieder in Vancouver angekommen, aber mit ein paar unvergesslichen Erinnerungen an die einzigartigen letzten Tage in den Rockies.

Eiswanderung auf dem Athabasca Gletscher   Sehr tiefes Loch im Gletscher 

So habe ich am Donnerstag an einer Eiswanderung auf dem Athabasca Gletscher teilgenommen. Der Gletscher ist Teil der riesigen Columbia Icefields und man darf ihn nur mit einem Führer betreten, da überall tödliche Gefahren wie versteckte Löcher oder Spalten lauern, die mehrere hundert Meter tief sein können (der Gletscher ist stellenweise über 300 Meter dick). Beim etwa zweistündigen Aufstieg haben wir gerade einmal ein Drittel der Gletscherzunge bezwungen bevor wir wieder umgekehrt sind.

Gletscherpanorama beim Aufstieg

Am nächsten Tag habe ich mir die beiden malerischen Seen Lake Louise und Lake Morraine näher angeschaut und habe dann die bisher spektakulärste Wanderung unternommen, nämlich durch das Tal der Lärchen. Speziell diese Bäume färben sich schon früh goldgelb und so war die Aussicht von oberhalb der Baumgrenze einfach atemberaubend, v.a. mit dem Tal der zehn Gipfel (zehn Dreitausender in einer einzigen Bergkette) im Hintergrund.

Lake Louise mit dem Fairmont Hotel

Freitag Abend ging es nach Banff, das ein noch größerer riesiger Touristenmagnet als Lake Louise ist und zum größten Teil aus einer Hauptstraße mit unzähligen Bars und Clubs besteht. Da es um Banff herum keine allzu spektakulären Wanderwege gibt habe ich nur eine Nacht dort verbracht, nachdem ich mir ein Bad in den örtlichen heißen Quellen gegönnt habe.

Das Tal der Lärchen und die 10 Gipfel

Die etwa 1000 Kilometer nach Vancouver habe ich mit einer Nacht in Kelowna, am Okanagan-See, überbrückt. Kelowna liegt in der Haupt-Weinregion British Columbias und hatte auch trotz der Nähe zu den Bergen bereits deutlich freundlicheres Klima (von 0 Grad in den Rockies auf fast 20 in Kelowna).
Nach einer sehr schönen fahrt durchs Hinterland dieser Region bin ich dann schließlich wieder im belebten Vancouver angekommen. Von hier aus starte ich morgen zu einer Rundfahrt die "Sunshine Coast" hinauf und durch Vancouver Island, bevor Donnerstag Nacht mein Flug nach Kuba auf mich wartet.

Von Jasper nach Lake Louise

  • Posted on: 25 September 2008
  • By: hurz

Nach einem kurzen Zwischenstopp in einer von einem Deutschen geführten Jugendherberge im kanadischen Nirgendwo bin ich schließlich in Jasper in den kanadischen Rocky Mountains angekommen. Die (wegen den Geschwindigkeitsbeschränkungen) zwangsweise gemütliche Fahrt bot unglaublich schöne Landschaften, die im Jasper Nationalpark dann ihren Höhepunkt erreichten.

Sicht vom "Skyline Trail"

Ich kam die letzten zwei Nächte in einer urigen Jugendherberge im Stil einer Berghütte, ohne fließendes Wasser und inkl. Plumpsklos, unter. Sie lag außerhalb der kleinen und unspektakulären Stadt Jasper, gleich gegenüber der schönen Maligne-Schlucht am gleichnamigen Fluss.
Vom See aus machte ich mich gestern auf eine lange und beeindruckende Wanderung, genannt "Skyline Trail", auf, die mich zunächst durch dichten Wald und vorbei an kleinen Seen führte. Nach ca. 2 Std. erreichte ich die Baumgrenze und wurde mit atemberaubenden Sichten auf die umliegenden Berge belohnt. Nachdem ich den mit 2200m höchsten Punkt des ersten Teils der Wanderung erreicht hatte, kehrte ich kurze Zeit später wieder um für einen ca. dreistündigen Abstieg.
Es gibt in den Nationalparks Schwarz- und Grizzlybären, auf die man durchaus treffen kann, aber trotz einiger Anzeichen dafür, hatte ich glücklicherweise keine nähre Begegnung mit ihnen.

Die Maligne-Schlucht   Unterwegs auf dem Icefields Parkway   Athabasca River vor dem Wasserfall

Heute trat ich dann den Weg nach Lake Louise im Banff Nationalpark an. Der etwa 230km lange sog. Icefields Parkway führt zwischen Bergketten hindurch, entlang juwelfarbenen Seen und riesigen Gletschern. Auf dem Weg gibt es zahlreiche Attraktionen, die einen Stopp wert sind, z.B. die Athabasca-Wasserfälle oder die Columbia Icefields, auf denen ich morgen 6 Std. lang eiswandern werde.

Am Waterfowl Lake

Lake Louise selbst ist eine reine Touristenfalle mit überteuerten Preisen, massenhaft Tourbussen mit (vornehmlich) chinesischen Touristen und einem eher langweiligen "Zentrum", das v.a. durch Hotels oder Einkaufsmöglichkeiten geprägt ist. Aber die Wanderwege in der Umgebung der Stadt bieten die vielleicht besten Ansichten der kanadischen Rockies. So findet man direkt um Lake Louise herum knapp 20 Dreitausender und zahlreiche, wunderschöne, kleine Seen, an denen man den Touristenmassen um den namensgebenden "Lake Louise" etwas entkommen kann.

Vorbei am Athabasca-Gletscher

Sea to Sky: Von Vancouver nach Whistler

  • Posted on: 21 September 2008
  • By: hurz

Nach einem weiteren reibungslosen Grenzübergang bin ich am Dienstag gut in Vancouver angekommen. Von der äußerst gemütlichen Jugendherberge aus erkundete ich die wirklich schöne Stadt an der Pazifikküste.

Chinesischer Garten in Chinatown

Es ging durch das ursprüngliche Vancouver, heute im Stadtteil Gastown, wo es neben der älteren Architektur auch die interessante Dampfuhr zu sehen gab. Gleich ein wenig östlich liegt Chinatown, wo ich u.a. durch den schönen chinesichen Garten dort geschlendert bin.
Gegenüber Downtown am Wasser, wird gerade das olympische Dorf für die Winterspiele 2010 gebaut. Geht man ein Stückchen weiter, gelangt man zu Granville Island, einer Halbinsel mit vielen Kunstateliers, Restaurants und einem großen Markt mit allem was das Herz begehrt.

Granville Island und Westend

Weil die Stadt an sich nicht besonders groß ist, kannman das alles in wenigen Stunden zu Fuß gehen. Später habe ich ein paar Leute, die ich in Seattle kennengelernt habe, bei einem Ausflug auf den "Grouse Mountain" begleitet. Nach einem eineinhalbstündigen, mörderisch steilem Aufstieg und mehr als 900 Höhenmeter später, erreichten wir den Gipfel des Berges, der wegen seiner Nähe zu Vancouver einen atemberaubenden Blick über die gesamte Stadt und bis auf Vancouver Island hinüber gewährt. Oben gab es auch noch Grizzlies in einem Gehege zu sehen, sowie verschiedene Aktivitäten wie Seilrutsche und Paragliden.

Bärengehege auf Grouse Mountain    Sonnenuntergang von Grouse Mountain

Den Donnerstag hab ich größtenteils mit einem Spaziergang durch den riesigen Stanley Park verbracht. Der Stadtpark, etwa genauso groß wie der Englische Garten, grenzt direkt an das Stadtzentrum Vancouvers an und lässt sich über einen mehr als 8km langen Rundweg am Ufer entlang und zahlreiche kleine Wanderwege erkunden. Neben den schönen Wäldern kann man im Park auch das Aquarium oder den Rosen- oder Rhododendrongarten besichtigen. Vom Ufer des Parks aus hat man zudem einen sehr schönen Blick auf Downtown Vancouver, Vancouver Island und verschiedene Vorstädte.
Wenn es Nacht wird, bietet die Stadt dann ein prächtiges Lichtermeer zu bestaunen ...

Blick von Stanley Park auf Downtown

Vancouver bei Nacht

Vancouver ist eine sehr schöne und gemütliche Stadt, direkt am Ozean und mit den Bergen im Rücken. Diese Lage, das angenehme Klima und die freundlichen Leute machen diese Stadt zur besten die ich auf diesem Kontinent bisher besucht habe und vielleicht zu einer ernsthaften Konkurrenz zu München als Wohnort, ich könnte mir nämlich durchaus gut vorstellen eine längere Zeit im beeindruckenden Vancouver zu leben.

Freitag wurde es dann doch Zeit die Stadt zu verlassen und ich brach mit einem Mietwagen in Richtung der Berge auf. Auf dem sog. "Sea to Sky Highway" fährt man von der Küste in 2 Std. in den auf 675m gelegenen Skiort Whistler. Ein bischen als das kanadische St. Moritz verschrien und Mitausträger der Olympischen Winterspiele 2010 bietet Whistler neben Skipisten im Winter zahlreiche Mountainbike- und Wanderwege, Bergseen und ein schillerndes Nachtleben.
Die Jugendherberge in der ich gerade wegen starkem Regen feststecke, liegt außerhalb des Orts direkt an einem See gelegen und bietet eine Aussicht für die manche Leute millionenschwere Häuser kaufen:

Ausblick von der Jugendherberge in Whistler

Morgen mache ich mich auf den Weg nach Jasper in den kanadischen Rocky Mountians mit einem Zwischenstopp in der Haupt-Weinregion British Columbias, da die Entfernungen in Kanada nicht zu unterschätzen sind und ich mir die ca. 10 Std. Fahrt nicht unbedingt an einem Tag antun will.

Schlaflos(?) in Seattle

  • Posted on: 16 September 2008
  • By: hurz

Nachdem ich beinahe meinen Flug nach Seattle verpasst habe, bin ich Samstag morgen doch planmäßig hier an der Westküste gelandet.
Gleich am ersten Tag ging es zum Seattle Center wo das Wahrzeichen der Stadt steht, die 180m hohe Space Needle. Von der Aussichtsplatform hat man einen atemberaubenden Rundumblick über die Stadt, auf Puget Sound im Westen, sogar auf Mount Rainier, den höchsten Berg der Kaskadenkette südlich von Seattle.
Und so nutzte ich diese Gelegenheit für einige weitere Panoramen wie diese:

Downtown Seattle bei Nacht

Sonnenuntergang über Seattle Panorama

Der nächste Tag war durch sehr viel zu Fuß gehen durch verschiedenste Stadtteile geprägt, wie Chinatown, das gemütliche und alternative Capitol Hill, und ein bischen Schlendern entlang dem Union See.
Heute besuchte ich u.a. das Grab des legendären Bruce Lee und ließ den Tag mit einem guten Essen in einem bolivianischen Resaurant und ein paar Bierchen ausklingen.

Der Monorail, der zum Seattle Center führt     Am Grab von Bruce Lee und seinem Sohn Brandon

Das von Gehry designte Experience Music Project

Morgen geht es weiter nach Vancouver von dem jeder den ich getroffen habe sagt, dass es einfach unglaublich schön sein soll. Darauf und auf den anschließenden Trip durch die Rockies freue ich mich schon besonders.

Chicago, the Windy City

  • Posted on: 13 September 2008
  • By: hurz

Es ist soweit, nach elf Stunden Busfahrt bin ich morgens um fünf mit einem anderen IAESTE Praktikanten aus Österreich in Chicago angekommen. Nach einem kurzen Check-In in der Jugendherberge haben wir uns gleich auf den Weg in die Innenstadt gemacht.

Lincoln Park

Die Stadt ist (zumindest um das Zentrum herum) auffallend grün und sauber, es gibt zahlreiche kleine Parks und Alleen. Wir haben auf dem Weg ins Zentrum den schönen Lincoln Park am Ufer des riesigen Lake Michigan durchquert und konnten schon einige der charakteristischen Wolkenkratzer der Stadt vor uns sehen.
Weiter gings auf der sog. Magnificent Mile, einer Straße voller Edel-Boutiquen, nobler Hotels und u.a. dem 344m hohen John Hancock Center mit seiner eigenwilligen Architektur. Wir fuhren in den 94. Stock und konnten bei perfektem Wetter eine spektakuläre Rundumsicht der ganzen Stadt genießen.

Lincoln Park vom 94. Stock des Hancock Centers   Blick auf Downtown Chicago 

Bohnenskulptur im Millenium Park   Brunnen in der Nähe des River   Die Hochbahn "L"

Chicago ist sehr bekannt für seine Hochbahn, kurz "L" genannt, die neben den zwei U-Bahn-Linien als Hauptnahverkehrsmittel dient. Im Stadtzentrum verlaufen einige dieser Linien in einem Kreis, der "The Loop" genannt wird und innerhalb dessen alle wichtigen Verwaltungs- und Finanzgebäude der Stadt stehen.
Rund um den Loop findet man viele der interessanten Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie das ehemals höchste Gebäude der Welt, den Sears Tower, den gotischen Tribune Tower oder auch den Grant Park mit zahlreichen Kunstinstallationen wie der Bohnenskulptur, die schon zu einem Wahrzeichen Chicagos geworden ist.
Nach vielen Kilometern zu Fuß, ließen wir den Abend im originalen "Coyote Ugly" feuchtfröhlich ausklingen.

Skyline vom Field Museum aus

Am nächsten Tag standen u.a. das Soldiers Field auf dem Programm, wo sich das architektonisch interessante Stadion der Chicago Bears befindet, sowie ein Museum, Aquarium, Planetarium und Yachthafen.
Von hier aus hat man auch einen wunderbaren Blick auf die imposante Skyline der Stadt, wo auch gerade der Trump Tower entsteht und nach dem Sears Tower das zweithöchste Gebäude Chicagos sein wird.

Das "Museum of Science and Industry"

Japanischer Garten in Hyde Park

Da mein österreichischer Freund schon in der zweiten Nacht abreisen musste, verbrachte ich heute meinen dritten und letzten Tag in dieser beeindruckenden Stadt mit dem Besuch des Viertels Hyde Park, wo ich durch schöne Parks und den Campus der University of Chicago schlenderte. Ich besuchte noch das Museum of Science and Industry, das mit einigen großartigen Exponaten aufwartete und machte mich auf den Weg zurück in die Jugendherberge, die ich morgen aber nach einer kurzen Nacht  schon um fünf verlassen muss um meinen Flug nach Seattle zu erwischen.

Den nächsten Eintrag gibts dann aus der Heimat des Grunge an der amerikanischen Westküste, wo ich meinen Aufenthalt hoffentlich so gut genießen kann wie im schönen Chicago.

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